Die alte evangelische Kirche im Kirchweg wurde
 vermutlich im 18. Jahrhundert errichtet. Sie diente der evangelischen Gemeinde über viele Jahrzehnte hinweg als geistliches Zentrum. Ihr Bau zeugte von einer wachsenden Gemeinde und dem Bedürfnis nach einem festen, würdevollen Ort der Andacht und des Gemeindelebens. Doch im Laufe der Zeit nagte der Zahn der Zeit an dem Gebäude – die Kirche wurde zunehmend baufällig und konnte schließlich den Anforderungen nicht mehr genügen.
Im Jahr 1959 wurde deshalb ein bedeutender Schritt in der Geschichte der Cölber Kirchengemeinde getan: Die alte Kirche wurde aufgegeben, und eine neue Kirche in der Heidestraße errichtet. Der Bau wurde durch Spenden der Gemeinde sowie durch kirchliche Zuschüsse ermöglicht. Die Planung übernahm der Architekt Rittmeyer, und im gleichen Jahr konnte die neue Kirche feierlich eingeweiht werden. Die Architektur spiegelte den modernen Geist der Nachkriegszeit wider, verbunden mit dem Anspruch, einen offenen und einladenden Raum für die Gemeinde zu schaffen.
Zum zehnjährigen Bestehen der neuen Kirche erschien 1969 eine Broschüre unter dem Titel „10 Jahre neue evangelische Kirche in Cölbe“, verfasst von Pfarrer Heubner. Sie dokumentierte die ersten Jahre des Gemeindelebens im neuen Gebäude und wurde zu einem wichtigen Zeugnis dieser Zeit.

Doch die Geschichte nahm erneut eine unerwartete Wendung: Im Jahr 2024 musste die Kirche in der Heidestraße aufgrund akuter Einsturzgefahr vollständig gesperrt werden. Eine statische Untersuchung hatte gravierende Mängel an der Dachkonstruktion festgestellt, die eine weitere Nutzung des Gebäudes unmöglich machten. Dies war ein schmerzlicher Einschnitt für die Gemeinde, die fortan auf alternative Räumlichkeiten angewiesen war, um ihr Gemeindeleben fortzusetzen.
Die Geschichte der Cölber Kirche ist geprägt von Wandel, Neubeginn und dem stetigen Bemühen, einen Ort der Begegnung und des Glaubens zu schaffen – ein Spiegelbild der Gemeinde selbst, die mit Engagement und Zusammenhalt durch die Höhen und Tiefen ihrer Geschichte geht.



